Mit Veeam Backup for Microsoft Azure bietet der Datensicherungsspezialist eine native Backup-Lösung für Cloud-VMs an. Für Azure ist die Veeam-Appliance auch als Free Edition für die Sicherung von bis zu zehn VMs erhältlich.
Veeam Backup for Microsoft Azure lässt sich zudem in Veeam Backup & Replication integrieren, um Cloud-VMs aus dem eigenen RZ heraus zu sichern und wiederherzustellen.
Viele Unternehmen nutzen die Cloud für eine Auslagerung von IT-Workloads. Für die Sicherung und Wiederherstellung der in der Cloud liegenden Geschäftsdaten stehen zahlreiche Backup-Lösungen zur Verfügung. Der Sicherungsspezialist Veeam bietet für die Clouds von AWS, Azure und Google eine native Backup-Appliance an, die sich wahlweise in der jeweiligen Cloud oder integriert in die zentrale Plattformlösung Veeam Backup & Replication nutzen lässt. Neben VM-Backups unterstützt Veeam Backup for Azure auch die Sicherung von Azure SQL-Datenbanken, Cosmos DB-Accounts, Azure File Shares und virtuellen Netzwerkkonfigurationen.
Für Azure bietet Veeam eine Free Edition für die Sicherung von bis zu zehn VMs an. Der Anwender muss lediglich für die Azure-Infrastrukturkosten aufkommen, die durch den Betrieb der Veeam-Appliances und den für die Backup-Daten genutzten Cloud-Storage anfallen. Veeam Backup for Azure ist Teil der IaaS-Lösung (Infrastructure as a Service) Veeam Data Cloud, die vormals unter dem Namen Veeam Cirrus vermarktet wurde.
Sie umfasst auch Backup-Lösungen für Microsoft 365 und einen Vault Cloud Storage. Für Unternehmen, die ihre Backup- und Recovery-Lösung selber betreiben, ist die Veeam Data Platform mit der Flaggschiff-Software Veeam Backup & Recovery (B&R) das passende Produkt. Damit lassen sich sowohl die im eigenen RZ laufenden Systeme als auch Cloud-VMs von zentraler Stelle aus sichern und wiederherstellen. Zudem unterstützt diese Lösung ein Cloud-Recovery zwischen verschiedenen Regions und unterschiedlichen Cloud-Anbietern.
Im Test konzentrierten wir uns zunächst auf die Azure Free Edition und testeten die verschiedenen Backup- und Recovery-Verfahren. Zum Abschluss setzten wir zusätzlich einen Veeam B&R Server auf und integrierten eine neu in Azure erstellte Veeam-Appliance in die Data-Platform-Lösung.
Azure Free Edition über Portal installieren
Die Free Edition von Veeam Backup for Azure steht im Marktplatz des Azure-Portals zur Verfügung. Wir starteten den Installationsassistenten und änderten bei der Auswahl des Images die VM-Größe auf B2s, um die monatlichen Kosten gering zu halten. Eine zusätzliche Datenplatte ist nicht erforderlich, weil das Backup-Repository auf einem Container eines Azure-Storage-Accounts erstellt wird.
Sobald die Installation der Veeam-Appliance abgeschlossen war, konnten wir uns von einem lokalen Management-Rechner aus über das Internet an der Veeam-Konsole anmelden. Hierfür gaben wir in einem Webbrowser die öffentliche IP-Adresse der Veeam-VM ein und meldeten uns mit dem beim Setup angegebenen Benutzer an. Alternativ ist der Zugriff auf die Konsole auch über die interne IP-Adresse von einer Azure-Cloud-VM aus möglich.
Beim ersten Login an der Appliance startet ein Assistent für die Grundkonfiguration. Dort fügten wir unseren Azure-Account hinzu und gaben den zuvor im Azure-Portal angelegten Storage-Account und Storage-Container an, in dem Veeam anschließend das Backup-Repository erstellte. Es ist auch möglich, die Backup-Daten verschlüsselt abzulegen.
Im nächsten Schritt richteten wir eine Backup-Policy für die Sicherung von zwei Windows-Test-VMs ein, die in der Azure-Cloud liefen. Der Systemverwalter kann für das Backup einzelne VMs sowie Resource Groups oder auch eine komplette Azure-Subscription wählen, wodurch automatisch alle darin enthaltenen VMs gesichert würden. Über eine Ausschlussliste lassen sich zudem einzelne VMs vom Backup ausklammern. Wir fügten die W2022- und W2025-Test-VM zur Policy hinzu und aktivierten die Option Application-aware Snapshots.