Amazon Web Services: Globale Störung am Montagmorgen

Diverse Internet-Dienste beklagten am Montagmorgen Ausfälle. Das ging auf Störungen der Cloud-Dienste Amazon Web Services zurück.

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AWS-Schriftzug (Amazon Web Services)

(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Amazons Cloud-Dienst "Amazon Web Services" (AWS) zeigte Störungen, die sich global auswirkten. Zahlreiche Internet-Dienste ließen sich deshalb zeitweise nicht nutzen. Darunter auch Amazons eigene Streaming-Angebote zu den Echo-Geräten oder Video-Streaming auf Prime. Weitere Dienste umfassten etwa den Epic Games Launcher. Inzwischen scheinen die Störungen behoben zu sein, die Dienste erholen sich.

Zunächst fielen im deutschsprachigen Raum Ausfälle des Messengers Signal auf. Signal-Präsidentin Meredith Whittaker erklärte den Ausfall mit auf Bluesky einer größeren Störung der Amazon Web Services (AWS). "Uns ist bekannt, dass Signal bei einigen Leuten nicht funktioniert. Das scheint mit einer größeren AWS-Störung zusammenzuhängen. Bitte habt etwas Geduld."

Es ließen sich jedoch weitere Dienste zeitweilig nur eingeschränkt oder teils gar nicht nutzen. Nachvollziehen konnten wir etwa den Ausfall zumindest einiger Content-Delivery-Nodes von Amazon Prime, sodass Video-Titel etwa auf FireTV-Sticks nach erfolgreicher Auswahl nicht abgespielt wurden. Gleiches ließ sich bei Amazons Echo-Geräten feststellen. Sprachbefehle erkannten diese zwar, das Abspielen von Playlists schlug jedoch fehl. Der Epic Games Launcher ließ sich ebenfalls derzeit nicht nutzen. Auch einige Apple-Dienste schien es erwischt zu haben. Auf ihren Statusseiten berichteten zudem Atlassian und Docker von Ausfällen. Auch Perplexity war wegen des AWS-Ausfalls down, berichtet CEO Aravind Srinivas.

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Der irische Independent schrieb von weiteren Internet-Diensten, die bei AWS gehostet und global von Störungen betroffen waren: Snapchat, Fortnite, Duolingo, Roblox oder Canva listete das Medium auf. Auf der Service-Status-Seite von Amazon meldete das Unternehmen zunächst lediglich einen unterbrochenen Dienst in North Virginia, eine Amazon DynamoDB. Allerdings sprach die Meldung auch davon, dass mehrere Dienste betroffen waren. Regional soll die Region "US-EAST-1" betroffen gewesen sein. Betroffene konnten demnach auch keine Support-Tickets anlegen.

Amazon listet die von der gestörten DynamoDB abhängigen Dienste.

(Bild: Screenshot heise medien)

Zwischenzeitlich listete Amazon auch mehrere davon abhängige Dienste auf. Mehr als 80 AWS-Dienste sind zeitweise offenbar davon betroffen gewesen. Inzwischen berichtet Amazon, gegen etwa 11:22 Uhr unserer Zeit Gegenmaßnahmen ergriffen zu haben und daraufhin "signifikante Zeichen der Erholung" zu sehen. Wir können das nachvollziehen, so spielen Amazons Echo-Geräte wieder Musik ab und erste Signal-Nachrichten finden ihren Weg zu den Empfängern.

Gegen 12:35 Uhr erklärte Amazon: "Das zugrundeliegende DNS-Problem wurde vollständig behoben und die meisten AWS-Dienste funktionieren nun wieder normal. Einige Anfragen können jedoch noch eingeschränkt sein, während wir an einer vollständigen Lösung arbeiten. Darüber hinaus arbeiten einige Dienste weiterhin mit einem Rückstand an Ereignissen, wie beispielsweise Cloudtrail und Lambda."

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Meldung fortlaufend ergänzt. Seit etwa 11:30 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit scheinen sich die Dienste zu erholen. Amazon schreibt dies auch im AWS-Cloud-Status.

(dmk)