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Tierversuche in der Forschung: Herausforderungen und Chancen: Die Güterabwägung und das „unerlässliche Mass“ – Aus rechtlicher, biomedizinischer, regulatorischer und klinischer Sicht – Tagungsband 2024
Tierversuche in der Forschung: Herausforderungen und Chancen: Die Güterabwägung und das „unerlässliche Mass“ – Aus rechtlicher, biomedizinischer, regulatorischer und klinischer Sicht – Tagungsband 2024
Tierversuche in der Forschung: Herausforderungen und Chancen: Die Güterabwägung und das „unerlässliche Mass“ – Aus rechtlicher, biomedizinischer, regulatorischer und klinischer Sicht – Tagungsband 2024
Ebook90 pages48 minutes

Tierversuche in der Forschung: Herausforderungen und Chancen: Die Güterabwägung und das „unerlässliche Mass“ – Aus rechtlicher, biomedizinischer, regulatorischer und klinischer Sicht – Tagungsband 2024

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Der vorliegende Band umfasst die Beiträge der Tagung zum Thema „Tierversuche in der Forschung: Herausforderungen und Chancen. Die Güterabwägung und das ,unerlässliche Mass‘ – Aus rechtlicher, biomedizinischer, regulatorischer und klinischer Sicht“, welche vom Schweizerischen 3R-Kompetenzzentum (3RCC) zusammen mit dessen Mitgliedern ZHAW und ETH Zürich am 8. April 2024 an der ETH Zürich durchgeführt wurde.
LanguageEnglish
Publisherbuch & netz
Release dateDec 10, 2024
ISBN9783038057581
Tierversuche in der Forschung: Herausforderungen und Chancen: Die Güterabwägung und das „unerlässliche Mass“ – Aus rechtlicher, biomedizinischer, regulatorischer und klinischer Sicht – Tagungsband 2024

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    Book preview

    Tierversuche in der Forschung - Christian Baumann

    Vorwort

    Samia Bachmann

    Leiterin der Fachstelle Tierschutz & 3R der ETH Zürich, Tierschutzbeauftragte, Dr. sc. ETH, Dr. med vet.

    Ich bin Tierärztin und habe selbst Tierversuche durchgeführt – für gewisse Leute in meinem Umfeld ein unverständlicher Widerspruch, für andere eine umso bessere Kombination. Das Thema Tierversuche wird immer ein gesellschaftliches Spannungsfeld sein und unterschiedlichste Meinungen hervorbringen. Der Schutz der Tiere ist für mich ein wichtiges Thema unserer Gesetzgebung, natürlich auch für die Versuchstiere. Ich unterstütze und fordere, dass mit den Versuchstieren bestmöglich umgegangen wird, dass die kleinstmögliche Anzahl von Tieren eingesetzt wird und dass, wenn immer möglich, auf den Einsatz von Tieren ganz verzichtet wird. Dies wird durch das 3R-Prinzip (refine, reduce, replace) sichergestellt, welches weiterhin und verstärkt aktiv gefördert werden soll. Zum heutigen Zeitpunkt sehe ich aber leider auch nicht, dass in absehbarer Zeit alle Tierversuche durch tierfreie Methoden ersetzt werden könnten. Der enorme Fortschritt in Medizin und Technik und der damit verbundene gesellschaftliche sowie persönliche Nutzen konnte nur erreicht werden, indem dabei auch Tierversuche durchgeführt wurden. Um die Weiterentwicklung von Medizin und Technik nicht zu behindern, halte ich die heutige Regelung von Tierversuchen für gerechtfertigt und notwendig. Ob Tierversuche dabei in der Grundlagenforschung zum besseren Verständnis von grundlegenden biologischen Mechanismen durchgeführt werden oder bereits unmittelbaren Bezug zur Klinik oder anderen Anwendungen haben, spielt dabei keine Rolle. Eine solch künstliche Trennung des ganzheitlichen Prozesses der Forschung würde aus synergistischen, aufeinander angewiesenen Partnern vermeintliche Konkurrenten machen.

    „Tierversuche in der Forschung: Herausforderungen und Chancen: zu diesem Rahmenthema wurde am Nachmittag des 8. Aprils 2024 die Tagung „Die Güterabwägung und das ‚unerlässliche Mass‘ – Aus rechtlicher, biomedizinischer, regulatorischer und klinischer Sicht durchgeführt. Die Tagung wurde vom Schweizerischen 3R-Kompetenzzentum (3RCC) zusammen mit deren Mitgliedern ZHAW und ETH Zürich organisiert. Das 3RCC hat zum Ziel, den Einsatz von Tieren in der Forschung zu reduzieren, methodisch zu verbessern und, wenn möglich, zu ersetzen. Es ist eine gemeinsame Initiative der Schweizerischen Hochschulen, der Behörden, der Tierschutzverbände und der Industrie. Die Tagung befasste sich aufgrund der Breite und Heterogenität der Gebiete, in welchen Tiere zur Beantwortung wissenschaftlicher Fragen leider noch nicht ersetzt werden können, mit Kernpunkten des Spannungsfelds der Nutzung von Tieren für die Forschung. Da sich die Gerichte bisher ausschliesslich mit der Forschungstätigkeit in den Neurowissenschaften beschäftigt haben, wurden die Diskussionen im Feld der Biomedizin und der klinischen Forschung durch Vertreter aus dem entsprechenden Feld geführt.

    Die verschiedenen Perspektiven wurden durch sechs Fachvorträge vorgestellt, von welchen nun fünf in schriftlicher, und zum Teil detaillierterer, Fassung vorliegen:

    Martin Schwab veranschaulicht mit Blick zurück auf ein akademisches Forscherleben, wie Grundlagenforschung und klinische Forschung untrennbar verbunden sind.

    Christian Baumann blickt aus klinischer Sicht auf Möglichkeiten und Grenzen von Studien am Menschen und zeigt auf, weshalb auch er für gewisse Fragestellungen noch immer auf Tiere angewiesen ist.

    Janos Vörös, aus dem Gebiet der Grundlagenforschung des peripheren Nervensystems, zeigt erreichte Ziele und laufende Bemühungen zum Ersatz von Tieren für bestimmte Forschungsfragen, sowie deren Vorteile im Vergleich zu den ersetzten Methoden.

    Eva Rached erläutert die gesetzlich vorhandene Option der Zulassung von Heilmittel ohne Einsatz von Tieren, und erklärt die vorhandenen Hürden, welche die Etablierung dennoch vor Herausforderungen stellt.

    Goran Seferovic analysiert und diskutiert anhand der vorhandenen Gerichtsurteile und der Gesetzgebung die Gewichtung und Wertschätzung der Grundlagenforschung in der Güterabwägung.

    Die Vorträge wurden durch eine anschliessende Podiumsdiskussion abgerundet. Diese durch den Vizepräsidenten für Forschung der ETH Zürich, Christian Wolfrum, moderierte Diskussion ist hier nicht eingeschlossen. Allen Vortragenden und Unterstützenden ist an dieser Stelle nochmals herzlich zu danken.

    Zürich, November 2024

    Inhaltsübersicht

    Von einer seltsamen Zellkultur-Beobachtung zum klinischen

    Test einer neuen Therapie für Rückenmarksverletzungen

    Prof. em. Dr. Martin E. Schwab, Institut für Regenerative Medizin,

    Universität Zürich

    Tierversuche aus klinischer Sicht: eine Einordnung

    Prof. Dr. med Christian Baumann, Ärztlicher Co-Direktor

    Neurologie, Universitätsspital Zürich

    In vitro models of nervous system diseases – distant

    future or reality?

    Prof. Dr. Janos Vörös, biophysicist and professor of

    bioelectronics, ETH Zurich

    Tierversuche in der Arzneimittelentwicklung – regulatorische

    Perspektive

    Dr. Eva Rached, Swissmedic

    Der Stellenwert der Grundlagenforschung in der Güterabwägung

    Prof. Dr. Goran Seferovic, Stv. Leiter Institut für Regulierung und

    Wettbewerb, ZHAW Winterthur

    Von einer seltsamen Zellkultur-Beobachtung zum klinischen Test einer neuen Therapie für Rückenmarksverletzungen

    Martin E. Schwab

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